Mesotherapie

Die Mesotherapie ist eine schon lange (vor allem in Frankreich) etablierte Schmerztherapie. In Österreich ist sie in den letzten Jahren immer mehr publik geworden.

Bei der Mesotherapie wird eine Mischung aus verschiedenen Medikamenten, abgestimmt auf das entsprechende Krankheitsbild bzw. auf den Patienten, in die Unterhaut eingespritzt. Man bringt die Medikamente an den Ort der Beschwerden. Dadurch kommt es zu einer lokalen Wirkung und vor allem einer wirksamen Schmerztherapie.

Die bereits geöffneten Ampullen der verwendeten Medikamente der Mesotherapie. Mit der längeren Aufziehnadel werden diese aufgezogen und in weiterer Folge mit einer speziellen kurzen und sehr feinen Nadel in die Unterhaut gespritzt.
 

In der Regel werden eine Lokalbetäubung, ein Medikament zur besseren Durchblutung und verschiedene Schmerzmedikamente verwendet. Zusätzlich können auch abschwellende, krampflösende, entzündungshemmende oder auch den Knochenstoffwechsel fördernde Substanzen hinzugefügt werden.

Da die Medikamente nur lokal angewendet und in die Unterhaut eingebracht werden, ist die Mesotherapie in der Regel ohne Komplikationen. Im Extremfall, welcher aber äußerst selten eintritt, kann es zu Problemen der Haut in diesem Bereich kommen.

Etwas häufiger sind kurzzeitige Rötungen oder auch kurzzeitige Blutungen aus den Einstichstellen. Diese verschwinden aber in der Regel nach ein paar Stunden. Manche Medikamente können auch kurzfristig eine leichte Übelkeit auslösen. Zusammengefasst ist die Mesotherapie eine sehr komplikationsarme Schmerztherapie.

Geeignete Indikationen für eine Mesotherapie sind:

  • Arthrosen/Abnützungen der Gelenke (wie z.B. Knie- oder Sprunggelenk)
  • Ansatzentzündungen der Sehnen (z.B. Tennisellenbogen, Achillessehnenreizungen)
  • Das typische Bild eines posttraumatischen / postoperativen Morbus Sudeck (chronisch regionales Schmerzsyndrom). Der Vorteil ist, dass bei diesem Krankheitsbild in der Mesotherapie das schmerzsenkende Medikament Calcitonin lokal verwendet werden kann. Laut einer Studie des "Journal of Pain Research 2018" konnte mittels Calcitonin eine deutlich bessere Schmerzreduktion und Erhöhung der Mobilität erzielt werden als mit Diclofenac / Voltaren. Darüber hinaus beeinflusst dieses sehr gute Schmerzmittel den Knochenstoffwechsel in positiver Weise. Leider gab es in letzter Zeit starke Preiserhöhungen dieses Medikaments. Deshalb muss von Ihnen und mir das Kosten-Nutzen-Verhältnis genau abgewogen werden.
  • Chronische Wirbelsäulenbeschwerden, sei es im Nacken, auch mit Migräneanfällen, Lendenwirbelsäulenproblematiken oder Kreuzdarmbeingelenksbeschwerden können ebenfalls sehr gut behandelt werden. Auch hier kann in der Mesotherapie auf das schmerzstillende Medikament Calcitonin zurück gegriffen werden. Auch hier ist, wie oben erwähnt, das Abwägen des Kosten-Nutzen-Verhältnisses aufgrund der starken Preiserhöhungen notwendig.

Ablauf der Behandlung:

Bei der Mesotherapie werden mehrere Sitzungen durchgeführt. In der Regel sind 4 bis 7 Sitzungen notwendig. Die Abstände zwischen den einzelnen Terminen sind anfangs kürzer und werden dann immer länger. Bei einem normalen guten Verlauf ist davon auszugehen, dass zumindest für ein halbes bis ein Jahr eine Beschwerdefreiheit (bei Arthrosen/Abnützungen oder chronischen Wirbelsäulenbeschwerden) erreicht werden kann. Bei Ansatzentzündungen der Sehnen, bei Knochenmarksödemen (Bone Bruise) oder bei einem chronisch regionalen Schmerzsyndrom (Morbus Sudeck) kann diese Therapie zur vollständigen Heilung führen.