ACP-Therapie / Eigenblut-Therapie

Die ACP-Therapie (Autologes Conditioniertes Plasma) wird bei entsprechenden Indikationen, wie zum Beispiel einem posttraumatischen oder verschleißbedingten Knorpelschaden, durchgeführt.

Die ACP-Therapie kann postoperativ oder auch rein als Infiltrationstherapie bei Gelenken, Sehnen und Muskeln durchgeführt werden. Je nach Verletzung oder Art der Krankheit variieren die Anzahl der Infiltrationen (in der Regel zwischen 3 und 5) und der Abstand zwischen den einzelnen Infiltrationen (täglich bis zu 10 Tagen).


Die Voruntersuchung des betroffenen Gelenks.

Wie läuft eine ACP-Therapie ab?

Es wird zunächst dem Patienten Blut aus der Vene entnommen. Mit einem speziellen Gerät (Zentrifuge) werden die Blutbestandteile voneinander getrennt, sodass in der übrig gebliebenen Flüssigkeit nur noch die gewünschten Wachstumsfaktoren / Plättchenkonzentrate vorhanden sind.


Die Spezialzentrifuge, mit der das Blut aufbereitet wird.

 

Mit einer Spezialspritze werden diese aufgezogen und dann dem Patienten unter sterilen Bedingungen in die entsprechende Körperregion eingespritzt.


Mit dieser Spezialspritze wird das aufbereitete Blut dem Patienten eingespritzt.

 

In vielen klinischen Studien sowie Labor- und Tierversuchen hat sich die ACP-Therapie mittlerweile etabliert.

Wo wird die ACP-Therapie eingesetzt?

Knorpelschäden

Bei der modernen Therapie des Knorpelschadens wird durch Infiltrationen von Eigenblutanteilen (Serum mit Wachstumsfaktoren) in das betroffene Gelenk eine bessere Erholung und Stärkung des Knorpels erreicht als mit der bisherigen Therapie, z.B. mit Hyaluronsäure.

Je nach Art des Knorpelschadens, sei er unfallbedingt oder abnutzungsbedingt, sollte vorher eventuell auch eine Spiegelung des Gelenkes zur Anfrischung des Knorpels bzw. Refixation von ausgebrochenen Knochenstücken oder Entfernung von solchen durchgeführt werden.

Nach Abschwellung des Gelenkes kann die ACP-Therapie durchgeführt werden und es kommt dann zu einer besseren Einheilung und Regeneration des verletzten Knorpels bzw. Regeneration des verschleißbedingt veränderten Knorpels.

Sehnenverletzungen

Des Weiteren wird die ACP-Therapie bei Verletzungen von Sehnen, wie z.B. der Achillessehne oder der Rotatorenmanschette, angewendet. Die Eigenblut-Therapie kann auch bei Muskelfaserrissen oder Meniskusverletzungen angewendet werden. Sehnenreizungen an der Achillessehne oder der Kniescheibensehne (Patellaspitzensyndrom) können ebenfalls gut behandelt werden.

Von medizinischen Studien her weiß man, dass die Wachstumsfaktoren zu einer verbesserten Entwicklung und Differenzierung verschiedener Zelltypen, dies sind Knorpelzellen oder auch Sehnenzellen, führen. Auch die Anregung der Bildung von neuen Blutgefäßen ist ein weiterer Vorteil.

Deshalb kann die ACP-Therapie zum Beispiel bei Teilrissen der Rotatorenmanschette der Schulter, bei Teilrissen des vorderen Kreuzbandes (nach Diagnosestellung mittels Magnetresonanztomographie oder bei einer Kniegelenksspiegelung), beim Patellaspitzensyndrom oder bei akuten Muskelverletzungen verwendet werden.

Zum Beispiel bei Teileinrissen des vorderen Kreuzbandes kommt es zu einer schnelleren Einheilung/Vernarbung des gerissenen Bandes und dadurch auch zu einer schnelleren Stabilität. Des Weiteren wird dabei auch als positiv angesehen, dass statt einem vorderen Kreuzbandersatz eine weitgehende Erhaltung des Bandmaterials mit den entsprechenden Nervenstrukturen bestehen bleibt.

Muskelverletzungen & Sportverletzungen

Erfolgreich eingesetzt wurde die Eigenblut-Therapie (ACP-Therapie) von mir kürzlich bei einem Profi-Eiskunstläufer. Dieser litt an einer Entzündung bzw. Überlastung der Hüftmuskulatur am Ansatz am Oberschenkelknochen. Dies führte zu einer Unmöglichkeit des Trainings sowie zu einer Unmöglichkeit der Teilnahme an Wettkämpfen für den Sportler. Nach einer viermaligen Infiltration innerhalb von 5 Wochen, computertomographiegezielt, war der Profi beschwerdefrei, konnte wieder voll trainieren und seine Meisterschaften erfolgreich absolvieren.

Zusammengefasst sind folgende Erkrankungen & Verletzungen für die ACP-Therapie geeignet:

  • Abnützung/Arthrose des Kniegelenkes und des Sprunggelenkes
  • Traumatische Knorpelverletzungen, auch nach oder mit einer operativen Versorgung des Kniegelenkes und des Sprunggelenkes
  • Teileinrisse der Rotatorenmanschette der Schulter
  • Chronische Entzündungen der Achillessehne
  • Patellaspitzensyndrom
  • Akute Muskelverletzungen

Für die anderen Gelenke des menschlichen Körpers gibt es noch keine eindeutigen Erfahrungswerte. Von Seiten der theoretischen Überlegungen sind aber auch hier positive Effekte zu erwarten.

Weiterführende Informationen:

Häufig gestellte Fragen

Was kostet die ACP-Therapie?

Die Kosten für eine ACP-Therapie betragen üblicherweise 700 bis 800 Euro. Dieser Betrag umfasst 4 Sitzungen (Aufbereitung der Flüssigkeit mittels Zentrifuge & Verabreichung mit einer Spezialspritze). Je nach Befund sind manchmal auch weitere Sitzungen nötig. Diese kosten in der Regel jeweils 200€.

Ist die ACP Therapie schmerzhaft?

Bei einer ACP-Therapie wird das entsprechende Gelenk zur Behandlung infiltriert. Die dabei verwendete Spezialspritze kann einen leichten Schmerz verursachen. welcher jedoch nach wenigen Minuten abklingt. Die Einnahme von Schmerzmitteln ist somit nicht notwendig.

Wie oft kann man Eigenbluttherapie machen?

Theoretisch ist eine Eigenbluttherapie unbegrenzt möglich. Die Sinnhaftigkeit dieser Therapieform sollte jedoch hinterfragt werden, sobald mehr als zwei Therapieserien pro Jahr notwendig sind.

Wie lange dauert eine Eigenbluttherapie?

In der Regel ist eine Eigenbluttherapie mit 4 Sitzungen nach ein bis drei Monaten abgeschlossen. Je nach Verletzung oder Art der Krankheit können Anzahl (3 - 5) und Abstand (1 - 10 Tage) der Infiltrationen variieren. Eine Untersuchung klärt Ihren individuellen Bedarf.

Fragen zur ACP-Therapie?

Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme und ein persönliches Gespräch.